Sonntag, 14. Oktober 2012

Alltägliche Erkrankungen des Handgelenks

Hier der Link auf die Präsentation anlässlich de
17. Heidelberger Tages für Allgemeinmedizin
Präsentation mit Prezi

Danke an Wolfgang für den Hinweis auf den verkehrten Link.

Donnerstag, 4. Oktober 2012

MRT und TFCC

Ist bei Verdacht auf Verletzung des ulnokarpalen Komplex (TFCC) immer ein Kernspin (MRT) erforderlich?
DIe MRT hat in kontrollierten Studien in spezialisierten Zentren ihren Wert für die Diagnostik der Verletzungen des TFCC bewiesen.
Von der Anwendung der MRT in der täglichen klinischen Routine müssen wir auf Basis unserer letzen Untersuchung jedoch abraten.
Bei der Analyse der MRT im Vergleich mit der MRT von mehr als 400 Patienten zeigte sich in nicht spezialisierten Praxen eine Sensivität von 69% und eine Spezifität von 60 %. Konkret bedeutet dies, dass von 299 arthroskopisch gesicherten TFCC Läsionen nur 206 im MRT erkannt wurden. Von 62 unauffälligen TFCC wurden im MRT nur 37 als intakt bewertet, 25 jedoch als geschädigt.
Als Fazit sollte die MRT-Diagnostik nicht als Screening-Untersuchung durchgeführt werden.
Wertigkeit der MRT hinsichtlich TFCC-Läsionen außerhalb klinischer Studien

Mittwoch, 12. September 2012

Normdaten der Handgelenkfunktion

Welche Funktion der Hand ist normal welche pathologisch ? Wie unterscheiden sich junge von alten Patienten ?
In einem Beitrag im Journal of Hand Surgery amerikanische Ausgabe haben wir die Normdaten der arbeitenden Bevökerung bezüglich der Handgelenksfunktion erfasst.

Das Maximum der Griffkraft zeigte sich zwischen 30. und 49. Lebensjahr. Bis dahin nimmt die Kraft zu, danach ab. Frauen sind rechts kräftiger, Männer, wenn auch nicht signifikant, tendenziell links kräftiger. Dieser Befund war überraschend.
Der DASH Score steigt mit steigendem Alter und ist bei manuell tätigen Personen höher als bei nicht manuell tätigen.
Details finden sich in:
Klum M, Wolf MB, Hahn P, Leclère FM, Bruckner T, Unglaub F.
Normative Data on Wrist Function.
J Hand Surg Am. 2012 Sep 4.

Dienstag, 17. Juli 2012

Radiusplatten Metallentfernung

Bei Speichenbrüchen (Radiusfraktur) kommen häufig Plattensysteme in der Regel von beugeseitig zur Anwendung. Ob eine Metallentfernung notwendig ist, wurde lange Zeit kontrovers diskutiert. Aufgrund unserer Erfahrungen, sowie der Ergebnisse von Literaturstudien, empfehlen wir den Patienten in der Regel eine Entfernung der Platte. Auch bei korrekt angelegter Platte kann es noch nach Jahren zu Sehnenverletzungen an der Platte kommen. Speziell wenn die Platte zu weit körperfern liegt, sollte sie so früh als möglich entfernt werden, um Komplikationen zu vermeiden.
Unsere Empfehlung ist daher eindeutig für eine Entfernung der Platte.

Donnerstag, 5. Juli 2012

Rhizarthrose neue Therapie

Viele Patienten mit einer Rhizarthrose (Arthrose des Sattelgelenk) haben bereits im frühen Stadium starke Schmerzen. Speziell Patienten, die einen kräftigen Pinchgriff (Greifen zwischen Daumen und Zeigefinger ) brauchen, sind aber mit einer Resektionsarthroplastik nicht gut bedient, da es bei diesem Eingriff zum Kraftverlust kommen kann. Speziell für diese "high-demand" Patienten gibt es ein neues Implantat, welches sich derzeit in der klinischen Erprobung befindet. Der Vorteil ist, dass für das Einsetzen keinerlei Entfernung am Gelenk notwendig ist. Die ursprüngliche Anatomie bleibt erhalten. Interessiert... demnächst hier mehr, oder direkt an unsere Klinik wenden.

Montag, 4. Juni 2012

TFCC Naht oder Debridement ?

Die Verletzungen des ulnokarpalen Komplexes (TFCC) TYP 1B nach Palmer stellen die häufigste Verletzungsform dar. Hierbei reisst der TFCC an der Aussenseite des Handgelenk. Die Therapie erfolgt in der Regel arthroskopisch. In der ersten Jahren der Handgelenksarthroskopie wurden diese Risse mit der Faßzange oder einem rotierenden Messer (Shaver) geglättet. Eine Alternative besteht in der Naht des TFCC. Von 1999 bis heute finden sich ca. 10 Studien, die nach Naht des TFCC gute Ergebnisse zeigen. Alle bisher veröffentlichten Studien zur Naht vergleichen jedoch nicht beide Verfahren miteinander. In einer noch nicht publizierten Studie konnten wir jetzt erstmals eigene Ergebnisse beider Verfahren miteinander vergleichen. Beide Verfahren zeigen gute Ergebnisse. Es zeigt sich jedoch ein leichter Vorteil des Debridement gegenüber der Naht. Aus unserer Sicht ist es daher gerechtfertigt die Naht des TFCC nur in Einzelfällen anzuwenden. Die meisten Patienten erhalten ein Debridement (Glättung) und erzielen damit in 87 % gute bis sehr gute und in 13 % befriedigende Ergebnisse.

Dienstag, 17. April 2012

angeborene Fehlbildungen am Fuss

In unserer Handsprechstunde immer wieder ein beliebtes Thema: Fehlbildungen am Fuß. Am häufigsten sind Syndaktylien (zusammengewachsenes Zehen). Meistens sind diese inkomplett ausgebildet und betreffen häufig die zweite und dritte oder die dritte und vierte Zehe. Immer wieder kommen insbesondere heranwachsende Frauen mit dem Wunsch der Operation. So lange keine Fehlstellungen vorhanden sind, raten wir von Operationen ab. Die Narbenbildung am Fuß kann erheblich sein. Wenn die Zehen sehr eng miteinander verwachsen sind, dann braucht mann Hauttransplantate. Das bedeutet zusätzliche Narben an anderen Körperregionen. Es gibt einige Prominente die Gerüchten zufolge ebenfals Syndaktylien am Fuß haben: Ashton Kutcher und Dan Akroyd. Wenn man im WWW sucht findet man hierzu auch Videos.
Eine andere angeborene Fehlbildung am Fuß ist die Hexadaktylie ( sechs Zehen). In der Regel operieren wir diese Kinder recht früh. Der Grund ist, daß der Fuß sonst zu breit für Konfektionsschuhe ist. Das man damit auch berühmt werden kann, zeigt Halle Berry, die angeblich 6 Zehen hat.

Dienstag, 20. März 2012

veraltete Beugesehnenverletzung

Beugesehnenverletzungen werden leider immer wieder übersehen. Daher kommen viele Patienten erst sehr spät zum Handchirurgen. Je länger die Verletzung zurückliegt, desto schwieriger ist die Wiederherstellung der Beugesehne. Hierfür gibt es zwei wesentliche Gründe. Der Beugesehnenkanal ist sehr empfindlich und vernarbt sehr schnell. Wenn der Muskelbauch nicht unter Vorspannung steht, zieht sich der Muskel sehr schnell zusammen und bleibt verkürzt (myostatische Kontraktur). Wann man eine Beugesehne noch erfolgreich nähen kann, wird in der Literatur nicht einheitlich diskutiert. Viele Chirurgen sind aber der Meinung, daß bereits nach 2- 3 Wochen eine erfolgreiche Naht nicht mehr möglich ist.
Eigene Erfahrungen zeigen, daß man aber durchaus in günstigen Fällen auch nach mehr als 5 Wochen noch Erfolg haben kann. Eine wichtige Voraussetzung ist natürlich, daß der Geitkanal noch intakt ist. Die Nachbehandlung nach der Sehnennaht erfordert dann aufgrund der besonderen Umstände natürlich noch mehr Planung und Sorgfalt, als die "normale" Beugesehnennaht. Insbesondere die Physiotherapie ist gefordert den schmalen Grad zwischen Muskeldehnung, Gleiten und Festigkeit der Sehne zu meistern. Die Ergebnisse nach spätsekundärer Naht nach teilweise 6 Wochen sind aber in vielen Fällen doch ermutigend. Die Therapie gehört aber in die Hände eines mit diesen Problemen erfahrenen Teams.

Dienstag, 7. Februar 2012

Angeborene Fehlbildung

Angeborene Fehlbildungen an der Hand sind nicht häufig, aber für die Familie sehr belastend. Wichtig ist eine frühzeitige qualifizierte Information der Eltern und eine zeitgerechte Planung des weiteren Vorgehen. Im aktuellen Handbrief finden sich Informationen zu den häufigsten Fehlbildungen der Hand.

Samstag, 26. November 2011

Niemandsland

Es ist richtig, dass wir dank Harold D. Kleinert heute nicht mehr vom Niemandsland der Beugesehnenchirurgie sprechen. Innerhalb der Zone 2 kann man durchaus mit Erfolg Beugesehnen nähen. Der Erfolg ist aber nicht der Nahttechnik, sondern der angepassten postoperativen Übungsbehandlung zu verdanken. Hierbei ist es wichtig, dass die Sehne gleiten, um Verwachsungen zu vermeiden. Dabei die die Spannung aber nicht zu gross sein, da sonst die Sehne reisst. Bekannt ? Mein man.
Leider sehe ich in letzter Zeit gehäuft Patienten, bei denen die Sehne genäht wurde, dann aber keine oder eine verkehrte Nachbehandlung erfolgte. Das Spektrum reicht von mehreren Wochen Gips bis zu frühzeitiger Belastung. Das Spektrum der Komplikationen dann auch typischerweise von Beugekontrakturen bis zum Riß der Naht. Sinnlos ist es auch orthoplastische Schienen anpassen zu lassen und dann den Patienten 5 Wochen mit unveränderter Schiene allein zu lassen.
Es bewahrheitet sich wieder der alte Spruch: "Auch wenn es kein Niemandsland der Beugesehnenchirurgie mehr gibt, so ist es trotzdem kein Jedermannsland."
Bei uns benutzen wir weiterhin das modifizierte
Kleinert Konzept

Dienstag, 18. Oktober 2011

Nicht alles glauben

Da haben wir heute mal wieder ein Beispiel gehabt, das zeigt, dass man nicht alles glauben soll.
Der Patient ist bei skapho-lunärer Dissoziation auswärts arthroskopiert worden. Diagnose: drittgradiger Schaden in der Fossa lunata. Einzige Möglichkeit: Handgelenksversteifung.
Das hat uns dann schon recht skeptisch gestimmt. Eine SLD macht in der Regel keinen Knorpelschaden unterhalb des Mondbeines. Heute haben wir den Patienten erneut gespiegelt. Die Fossa lunata war erwartungsgemäß intakt. Knorpelschaden erwartungsgemäß am Kapitatumkopf.
Also wird er demnächst eine wesentlich günstigere Teilversteifung (MKTA) bekommen.

Sonntag, 31. Juli 2011

Handfunktion quantifizieren

Sowohl in der Diagnose der Handerkrankungen als auch im Verlauf der konservativen und/oder operativen Therapie ist es notwendig die Handfunktion zu erfassen und zu dokumentieren. Qualitative Kriterien wie: geschwollene Hand, wenig Gefühl, eingeschränkte Beweglichkeit, verminderte Kraft können zwar richtungsweisend sein, erlauben aber keine präzise Einordnung und auch keine Erfolgskontrolle.
Eine Quantifizierung der Handfunktion ist daher unerlässlich. Im Vordergrund der Quantifizierung stehen die Parameter: Kraft, Sensibilität, Schwellung und Beweglichkeit.
Im Begleitmanuskript Handfunktion (pdf, 476 KB) zum Seminar Rehabilitation der Handfunktion an der Universität Heidelberg sind die Messmethoden zur Quantifizierung der oben genannten Parameter übersichtlich zusammengefasst.
Sicher auch für Physio-und Ergotherapeuten interessant.

Freitag, 1. Juli 2011

Hand und Garten

Sommerzeit,Gartenarbeit,Handarbeit.
Die Arbeit im Garten kann ohne Frage eine ästhetische und befriedigende Tätigkeit sein. Da es sich aber um eine handwerklich Tätigkeit handelt, ist die Hand aber besonderen Gefahren ausgesetzt. Überlastungen der Muskulatur mit Schmerzen in HAnd, Untearm und Schulter oder Blasen und Schwielen an den Händen zählen zu den kleinen Problemen, da sie sich innerhalb von wenigen Tagen selbst lösen.
Wesentlich problematischer und häufig auch verkannt sind aber die vermeintlich kleinen Verletzungen, meistens Stichverletzungen durch Spitze Äste oder Dornen.Zur Vermeidung ist es sinnvoll feste Arbeitshandschuhe zu tragen.
Bei jeder auch kleinen Wunde besteht die Gefahr einer Wundstarrkrampf (Tetanus) infektion. Daher sollten alle Gartenarbeiter ihren Impfschutz regelmässig überprüfen.
Viele Verletzungen scheinen Bagatellverletzungen zu sein und werden daher ignoriert. Häufig führen die Stichverletzungen gerade mit Dornen zu Verletzungen der Beugesehenscheide oder der Gelenke. In diesen abgeschlossenen Hohlräumen finden die natürlichen Keime ideale Bedingungen um sich zu vermehren. Die Folge sind Infektionen, die unbehandelt zu schweren Funktionsstörungen an der Hand führen können.
Daher sollten Wunden an der Hand sofort gesäubert werden. Wenn Dornen oder Äste tief in die Hand eingedrungen sind, sollte die Wunde von einem erfahrenen Chirurgen angesehen und ggfs. revidiert werden.
Treten nach eine Verletzung Rötung, Schmerzen, Bewegungseinschränkung oder Gefühlsstörungen auf, dann sollte ein Handchirurg aufgesucht werden.

Dienstag, 3. Mai 2011

Schon wieder ulnaris

Ich hatte ja schon mehrfach über die subjektiv guten Ergebnisse nach endoskopischer Dekompression des N. ulnaris berichtet.
Jetzt haben wir die ersten retrospektiven Ergebnisse publiziert:

Leclere FM, Manz S, Unglaub F, Cardenas E, Hahn P
Endoscopic decompression of the ulnar nerve in the cubital tunnel syndrome: About 55 patients.
Neurochirurgie 2011 Apr 28. [Epub ahead of print]

92,5 % sehr gute und gute Ergebnisse im Rating nach Bishop.

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